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Lernen Sie unsere 10 SOLO PROJECTS-Künstler*innen kennen

Die Inszenierung eines Messestandes ist bereits eine Kunst für sich. Losgelöst vom Komfort der eigenen Galerieräume müssen Galerist*innen die Herkulesaufgabe bewältigen, auszuwählen, welche Werke von welchen Künstlerinnen und Künstlern sie den Messebesucher*innen zeigen wollen. Neben der Option einen umfangreichen und diversen Einblick in das Galerieprogramm zu geben, gibt es noch eine andere Möglichkeit, die wir auf der diesjährigen Messe feiern wollen: die Solo-Show.

Zur Art Düsseldorf 2023 führen wir eine neue Sektion mit dem Namen SOLO PROJECTS ein, um Galerien die Möglichkeit zu geben, besondere Einzelausstellung von  Künstler*innen zu präsentieren. Dies erlaubt nicht nur eine aussagekräftige Positionierung aus einer individuellen Perspektive, sondern bietet Kunstliebhaber*innen auch die Möglichkeit, tief in das Werk der  jeweiligen Künstler*innen einzutauchen.

Im Vorfeld der fünften Ausgabe der Art Düsseldorf laden wir Sie herzlich ein, die Galerien und Künstler*innen kennenzulernen, die an der Sektion SOLO PROJECTS teilnehmen werden. Scrollen Sie weiter für einen kleinen Vorgeschmack auf das, was Sie auf der Messe erwarten wird. Wir freuen uns darauf, Sie ganz bald vom 31. März bis 2. April auf dem Areal Böhler zu begrüßen.

Morgaine Schaefer. "Archiv No. 2301, Pose-1." Ink Jet Print. 100x80cm. 2016. Courtesy fiebach, minninger.

Morgaine Schäfer (fiebach, minninger)

Nachdem  die Galerie im Jahr 2000 in Köln gegründet wurde, haben die Mitbegründer*innen Anja Minninger und Henning Fiebach im Jahr 2015 ihren Fokus auf die Förderung junger Künstler*innen gerichtet. Dieser Schwerpunkt setzt sich auch in ihren Plänen für die Art Düsseldorf 2023 fort.
Die Künstlerin Morgaine Schäfer wird eine Serie von Fotografien über die Schwierigkeiten des Frauseins und der Migration sowie eine Neuinterpretation persönlicher Familienfotos aus den 1970er und 1980er Jahren präsentieren.

Auch Schäfer hat eine starke Verbindung zum Rheinland: Sie hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert, wurde 2017 für ihre Abschlusspräsentation „Westen-wschód” mit dem Ehrenhof-Preis ausgezeichnet und lebt und arbeitet heute in Düsseldorf und Köln. In ihrem Werk geht es um Herkunft und die Geschichte, um Rollen in Kultur, Religion und Familie – verbunden durch das Kernthema der Weiblichkeit.

Birgit Brenner. "Sold The Night As Day IV." Courtesy EIGEN + ART.

Birgit Brenner (EIGEN + ART)

Seit 1983 hat die in Leipzig und Berlin ansässige Galerie EIGEN + ART eine Reihe an Arbeiten von über 37 internationalen Künstler*innen gezeigt. Dazu gehört auch die in Ulm geborene Künstlerin Birgit Brenner, die die Galerie auf der Art Düsseldorf 2023 unter dem Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit” repräsentieren wird.

Seit Jahrzehnten setzt sich die Künstlerin in ihren Werken mit Themen wie Ökologie, Ökonomie und gesellschaftlichen Fragen wie Ungerechtigkeit, Digitalisierung, Umwelt und Dystopie auseinander. Was auf den ersten Blick wunderschön und harmlos erscheint, wird einen Augenblick später zu schmerzlicher Kritik. Durch den gestalterischen Freiraum, den Messestand selbst zu konzipieren – und einer zunehmenden Auseinandersetzung mit der Zerstörung der Welt – verspricht Brenners Einzelausstellung auf der Messe eine künstlerische Position zu präsentieren, die die drängendsten Themen der modernen Welt gezielt aufgreift.

Photo: © Marcus Schneider, Berlin, 2022.

Harry Leigh (kajetan)

Die vor fünf Jahren gegründete Berliner Galerie kajetan ist ein wichtiger Treiber einer neuen Welle an Galerien innerhalb der deutschen Kunstszene. Im Zuge ihrer Mission, unterrepräsentierte Künstlerinnen und Künstler zu fördern, wird kajetan Werke des amerikanischen Bildhauers und Minimalisten Harry Leigh präsentieren. Zum ersten Mal werden Leighs puristische Skulpturen auf einer europäischen Kunstmesse gezeigt, weshalb die Solo-Präsentation verspricht, ein völlig neues Publikum mit seinen Arbeiten bekannt zu machen.

In den 1950er und 1960er Jahren absolvierte der amerikanische Künstler eine Ausbildung bei dem Bildhauer und Keramiker Peter Voulkos und dem Maler Richard Pousette-Dart, bevor er sich der Bildhauerei als seinem wichtigsten Ausdrucksmittel zuwandte. In den vergangenen Jahrzehnten nach seiner Ausbildung haben seine Experimente im künstlerischen Umgang mit dem Raum und seinen Bewegungslinien zu einem starken Gesamtwerk geführt, das Funktionalität und Ästhetik gekonnt ausbalanciert.

Manuel Graf. "Duncan II," 2022. Bronze. 110x90x35cm. Courtesy Van Horn.

Manuel Graf (Van Horn)

Benannt nach einem kleinen texanischen Dorf auf der Strecke von El Paso nach Marfa, bringt die in einen Artist Space verwandelte Galerie seit über einem Jahrzehnt junge und aufstrebende Künstler*innen mit spannenden neuen Perspektiven zusammen. Für die neue Sektion SOLO PROJECTS der Art Düsseldorf präsentiert die Galerie Werke des in Bühl geborenen Künstlers Manuel Graf.

Im Mittelpunkt von Grafs Arbeit steht die Lokomotive – insbesondere ihr Status als Metapher des Fortschritts in der Vergangenheit – unter Verwendung modernster Technologie. Die Form jeder Skulptur basiert auf einer KI-Eingabe von Text-zu-Bild, die in 3D gedruckt, von Hand überformt und traditionell in Metall gegossen wurde. Dieser Prozess und die daraus resultierenden Werke sind nur ein Teil seiner kontinuierlichen thematischen Auseinandersetzung mit der Weiterentwicklung der menschlichen Existenz und den kulturellen Errungenschaften der Menschheit.

Monica Millan. "EncajeYu 2." Courtesy W—Galeriá.

Mónica Millán (W—Galería)

Weit, weit weg in dem kleinen Dorf Yataity, Paraguay, pflegt eine Gemeinschaft von Weber*innen die Tradition des Ao Poi. Erstmals auf der Art Düsseldorf 2023 wird diese Technik dank der Arbeit von Mónica Millán für ein völlig neues Publikum erstmals sichtbar sein. In einer Einzelausstellung mit der in Buenos Aires ansässigen W-Galería zeigt die argentinische Künstlerin Arbeiten, die im Rahmen einer 2002 begonnenen Zusammenarbeit mit diesen Weber*innen und Sticker*innen entstanden sind.

Neben einer Reihe kleiner Textilkonstruktionen, die von der Künstlerin entworfen und von den Einheimischen in der Ao-Poi-Technik mit Yu lac angefertigt wurden, wird die Präsentation auch Zeichnungen, eine Videoinstallation und weitere Textilarbeiten umfassen.

Marwan Bassiouni, New British Views #6, 2021, pigment print mounted on dibond and framed, 166,5 x 125 cm. Courtesy of the artist and Dürst Britt & Mayhew, The Hague.

Marwan Bassiouni (Dürst Britt & Mayhew)

Seit der Eröffnung ihrer Galerie in Den Haag im Jahr 2015 haben die Miteigentümer Jaring Dürst Britt und Alexander Mayhew verschiedene neue Positionen in die zeitgenössische Kunstszene eingebracht – darunter den Schweizer Fotografen Marwan Bassiouni. Auf der diesjährigen Messe wird die Galerie Werke aus seiner Serie New Western Views präsentieren.

Die Fotografien sind das Ergebnis von Bassiounis Reise durch Polder, Dörfer, Innenstädte, Industriegebiete und Vorstädte in drei verschiedenen Ländern: Den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz. Indem er die Landschaft durch die Fenster von Moscheen hindurch dokumentiert, konzentriert sich seine Serie auf die Darstellung des Islams im Westen sowie auf die Verschmelzung kultureller Hintergründe, die mit einer entstehenden westlichen islamischen Identität einhergeht.

Alwin Lay. "Ein Tropfen Gelb II," 2020. Courtesy KOENIG2 by robbygreif.

Alwin Lay (KOENIG2 by_robbygreif)

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2017 hat sich KOENIG2 by_robbygreif, als Projektraum der Christine König Galerie, zu einem wichtigen Ausgangsspunkt für junge und experimentelle Positionen entwickelt – wie die des Kölner Künstlers Alwin Lay. Mit den Medien Fotografie, Video, Skulptur und Druckgrafik übt er eine schwarzhumorige Kritik an der Art und Weise, wie die Bildproduktion (insbesondere die Fotografie) unsere Wahrnehmung und unser Verständnis von Realität beeinflusst hat.

Sein herausfordernder, realitätsverdrehender Ansatz steht im Mittelpunkt seiner ersten Einzelpräsentation, die wir schon bald auf der Messe zeigen können. Die zwischen 2019 und 2022 entstandenen Arbeiten verzerren durch Materialien wie transparente Acrylplatten von Diasec die Wahrnehmung – dieses Must-See wird die Besucher*innen zweifellos dazu bringen, im Laufe der Messe für einen erneuten Blick zurückzukehren.

Fabian Herkenhoener. "Hoax," 2020. Dust, graphite, acrylic, binder, acrylics, pencil, spray paint on canvas. 170x130cm. Photo: Mareike Tocha. Courtesy PRISKA PASQUER GALLERY.

Fabian Herkenhoener (Priska Pasquer)

Es ist etwas besonderes, wie sehr Fabian Herkenhöner dem Rheinland  verbunden ist. In der Region geboren und aufgewachsen, studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf – unter anderem bei dem renommierten Künstler Tal R – und lebt und arbeitet seit 2021 in Köln. Im Laufe seiner Karriere hat sich der Künstler mit Abstraktion und der Formbarkeit von Sprache auseinandergesetzt.

Mit der  Präsentation auf dem Stand der Kölner Galerie Priska Pasquer wird eine Reihe von Herkenhoeners Arbeiten präsentiert, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen und durch die Farbe Rot vereint werden. Die Auswahl der Gemälde befasst sich mit sozialen, sozio-historischen und soziologischen Themen und verwendet rote Farbe, um alles von Schmerz und Leidenschaft bis hin zu Revolte und Wiederauferstehung zu vermitteln.

Hans Vandekerckhove: Martin’s Trees, 2021 ,Öl auf Leinwand, 170 x 170 cm, unique, Courtesy TATJANA PIETERS

Hans Vandekerckhove (TATJANA PIETERS)

Im Blumenviertel von Gent, Belgien, hat sich Tatjana Pieters gleichnamige Galerie als ein Zentrum für experimentelle und übersehene Künstler*innen etabliert. Ein Vertreter dieser Art ist Hans Vandekerckhove, ein belgischer Künstler, der in seinem Werk die Natur und die Philosophie in bewegende Gemälde verwandelt hat. In vielen Werken werden ruhige Szenen durch eine sich anbahnende Spannung und Trostlosigkeit untergraben.

In der Einzelausstellung der Galerie beschäftigen sich eine Reihe von Gemälden mit der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt – insbesondere mit der Rolle der Natur bei der Erhaltung von Kultur. Eine Auswahl der zu erwartenden Gemälde war Teil der Einzelausstellung ‘Walking with Writers’, die Anfang des Jahres in der Galerie zu sehen war.

Courtesy ZELLER VAN ALMSICK.

Charlotte Klobassa (Zeller van Almsick)

Die Wiener Galerie Zeller van Almsick ist durch ihr Engagement für jüngere Perspektiven in der Kunstwelt auf das Werk der österreichischen Künstlerin Charlotte Klobassa aufmerksam geworden. Seit vielen Jahren nutzt Klobassa eine Reihe von Medien, um Werke zu schaffen, die die Grenzen zwischen figurativer und abstrakter Kunst verwischen.

Mit ihrer Serie „Scribbles”, die von Papierstücken aus Schreibwarengeschäften inspiriert ist, setzt die Künstlerin Kritzeleien auf großformatigen Leinwänden um. Durch die Vergrößerung der Arbeiten wird die Spannung zwischen Impulsivität und Zwanghaftigkeit zelebriert.

Die Art Düsseldorf 2023 findet vom 31. März bis 2. April auf dem Areal Böhler statt. Für mehr Informationen über die 95 teilnehmenden Galerien schauen Sie in unsere Galerienliste und verpassen Sie keine weiteren Inhalte im Art Düsseldorf Magazin.

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