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Zeitgenössische Kunstinstitutionen in Düsseldorf

Diese Museen müssen Sie kennen.

Die Kulturgeschichte Düsseldorfs ist seit jeher mit der zeitgenössischen Kunstwelt verwoben. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf hat eine lange Kunsttradition: Seit mehr als einem halben Jahrhundert finden hier Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland einen inspirierenden Ort um zu experimentieren und ihre Werke zu präsentieren.

In den späten 1950er Jahren gründeten Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf die Künstlergruppe ZERO, der sich 1960 Günther Uecker anschloss. Diese Bewegung, die sich auf kinetische Kunst mit Licht und Bewegung konzentrierte, wurde zu einer der wichtigsten Avantgarde-Bewegungen der zeitgenössischen Kunstwelt und machte die Stadt am Rhein zu einem Ziel für Künstler*innen. In den 1970er und 1980er Jahren ließen sich bekannte Künstler*innen wie Joseph Beuys, Gerhard Richter, Katharina Fritsch und Thomas Schütte in Düsseldorf nieder. An Institutionen wie der Kunstakademie Düsseldorf wurde eine neue Generation von Fotograf*innen bekannt, die in den 70er Jahren bei Bernd und Hilla Becher studierten. Als Düsseldorfer Schule der Fotografie erlangten sie in den folgenden Jahrzehnten große Bekanntheit.

Auch heute noch ist die Stadt ein wichtiger Knotenpunkt für Künstler*innen und Kunstliebhaber*innen gleichermaßen. Neben der einflussreichen Kunsthochschule in der Stadt gibt es Dutzende von Museen, die eine Fülle von Möglichkeiten für diejenigen bieten, die die zeitgenössische Kunstszene erkunden möchten. In den vielen Institutionen, die Düsseldorf ihr Zuhause nennen, gibt es eine große Bandbreite an Positionen sowie eine Vielfalt an jungen und etablierten Künstler*innen, die Düsseldorf an der Spitze der modernen Kunstwelt halten.

Um sowohl Erstbesucher*innen als auch eingefleischten Kunstliebhaber*innen die Orientierung in den zahlreichen Düsseldorfer Museen zu erleichtern, haben wir acht Institutionen ausgewählt (in keiner bestimmten Reihenfolge oder Hierarchie), die einen geeigneten Einstiegspunkt bieten, um sowohl das Erbe als auch die Zukunft der zeitgenössischen Kunst in der Region zu erkunden.

Ehrenhof by night, 2018. Photo: Katja Illner.

KUNSTPALAST

Seit mehr als 300 Jahren hat die Kunst im Kunstpalast eine Heimat. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erklärte der “Verein zur Errichtung einer Gemäldegalerie zu Düsseldorf” die Gründung einer städtischen Kunsthalle zur “obersten, lebenswichtigen Angelegenheit für Düsseldorf”. Seither hat dieser Auftrag Generationen von Gästen aus dem In- und Ausland inspiriert und geprägt.

Im Laufe seiner langen Geschichte hat das Museum in Zusammenarbeit mit dem NRW-Forum im Ehrenhof zahlreiche Umgestaltungen vorgenommen und Hunderte von Ausstellungen gezeigt. Mit insgesamt über 100.000 Objekten stellt die Einrichtung die meisten anderen deutschen Museen in den Schatten und zeugt von der unvergleichlichen Vielfalt ihrer Sammlung. Das abwechslungsreiche Ausstellungsprogramm setzt immer wieder neue Impulse, greift Themen der Zeit auf und ermöglicht neue Perspektiven. Darüber hinaus erlaubt ein breiter Kunstbegriff überraschende Perspektivwechsel.

Der Kunstpalast ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet und hat donnerstags bis 21 Uhr geöffnet. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

KUNSTHALLE

Seit der Fertigstellung des charakteristischen Betonblocks im Jahr 1967, in dem die Kunsthalle untergebracht ist, bietet das Museum von seinem Standort am Grabbeplatz aus eine Heimat für experimentelle und forschende zeitgenössische Kunst. Aufgeteilt in zwei unabhängige Institutionen – die Kunsthalle und den Kunstverein für das Rheinland und Westfalen – steht die Kunsthalle an der Spitze der zeitgenössischen Kunst. Neben der Möglichkeit, internationalen Künstlerinnen und Künstlern den Zugang zum europäischen Kunstmarkt zu ermöglichen, widmet sich die Kunsthalle seit 2011 der Erforschung der asiatischen Kunstszene, bietet seit 2012 mit dem Format des Seitenlichtsaals einen flexiblen Projektraum und sucht kontinuierlich nach weiteren Möglichkeiten, Vielfalt in ihre Hallen zu bringen.

Da das Museum keine ständige Sammlung besitzt, kann es regelmäßig Wechselausstellungen veranstalten, die dem Raum eine chamäleonartige Energie verleihen, die sich den ausgestellten Künstler*innen anpasst. Durch die Ausstellungsreihe Seitenlichtsaal und die Präsentation der Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendiaten wurden den Besucher*innen des Museums im Laufe der Jahre eine Vielzahl jüngerer und weniger bekannter Künstler*innen vorgestellt.

Die Kunsthalle ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Jeden letzten Donnerstag im Monat von 18 bis 20 Uhr sowie jeden zweiten Sonntag im Monat zum Familientag ist das Museum kostenlos. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

Außenansicht Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, Foto: Cedric Mussano

KUNSTVEREIN FÜR DIE RHEINLANDE UND WESTFALEN DÜSSELDORF 

1829 gegründet, etablierte sich der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen als fester Bestandteil der Düsseldorfer Kunstszene. Mit seiner prestigeträchtigen Geschichte, die bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreicht, ist der Kunstverein ein unabhängiger Ort für die Produktion, Präsentation und Vermittlung zeitgenössischer Positionen. Als kulturelle Größe im Rheinland, richtet sich sein vielschichtiges Ausstellungsprogramm gleichwohl an ein internationales Publikum.

Der Förderung vormerklich jüngerer Künstler*innen verschrieben, zielt sein Bestreben darauf ab insbesondere weniger bekannte Nachwuchskunstschaffende zu unterstützen. Seit 1967 hat der Kunstverein seinen Sitz mit Ausstellungsräumen und Büros dauerhaft im zweiten Geschoss der von Konrad Beckmann entworfenen Kunsthalle Düsseldorf am Grabbeplatz im Herzen der Düsseldorfer Altstadt. Dort veranstaltet der Kunstverein regelmäßig wechselnde, öffentlich zugängliche Ausstellungen, sowie Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen, die über künstlerische Fragestellungen hinaus Themen der Politik und Gesellschaft miteinbeziehen.

Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf ist von Dienstag bis Sonntag, von jeweils 11 bis 18 Uhr für Sie geöffnet. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

Abbildung 3. © NRW-Forum Düsseldorf. Photo: Katja Illner.

NRW FORUM

Mit den Schwerpunkten Fotografie, Pop- und Digitalkultur ist das NRW-Forum ein wichtiger Anlaufpunkt für alles, was zeitgenössisch ist. Das Museum ist in einem Teil des denkmalgeschützten Ehrenhof-Ensembles untergebracht, das in den 1920er Jahren errichtet wurde. Im Laufe der Jahrzehnte beherbergte das Gebäude von 1928 bis 1951 das Reichsmuseum für Gesellschafts- und Wirtschaftskunde und dann bis Anfang der 1990er Jahre das Landesmuseum Volk und Wirtschaft.

Seit seiner Eröffnung als NRW-Forum für Kultur und Wirtschaft am 9. Oktober 1998 hat das Museum Fördermittelkürzungen, personelle Veränderungen und andere Herausforderungen überwunden. Seit 2015 hat das NRW-Forum über 28 Ausstellungen organisiert und sowohl das Düsseldorfer Fotofestival als auch das Digitalfestival META Marathon ins Leben gerufen. Mit einer spannenden Mischung aus Ausstellungen, Festivals, Symposien, Workshops, Messen, Filmvorführungen und anderen Kulturinitiativen ist es seit Jahren ein Impulsgeber für moderne, zukunftsweisende Kultur.

Das NRW-Forum Düsseldorf ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und donnerstags bis 21 Uhr geöffnet. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

Figure 2. JSC Düsseldorf, building (exterior). Photo: © Ulrich Schwarz, Berlin.

JULIA STOSCHEK FOUNDATION

Im Jahr 2003 war die deutsche Sammlerin Julia Stoschek von Douglas Gordons Video “Play Dead: Real Time” zutiefst beeindruckt. Es war dieses Stück zeitbasierter Kunst, das sie dazu inspirierte, eine mittlerweile historische Sammlung zeitbasierter Kunst anzulegen, die mittlerweile über 870 Kunstwerke von über 290 Künstler*innen umfasst. Diese umfangreiche Sammlung veranlasste sie dazu, 2007 die Julia Stoschek Collection in Düsseldorf zu eröffnen.

Die Sammlung ist nicht nur ein fester Bestandteil der zeitgenössischen Kunstszene der Stadt, sondern auch eine der umfangreichsten privaten Sammlungen zeitbasierter Kunst weltweit. Die Sammlung umfasst alles von Video und virtueller Realität bis hin zu Skulptur und Performance, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Experimenten mit bewegten Bildern aus den 1960er und 70er Jahren, und ist ein Muss für Kunstliebhaber. Neben den zahlreichen Ausstellungen in Düsseldorf hat die Sammlung seit 2016 auch einen zweiten Standort in Berlin.

Die Julia Stoschek Stiftung in Düsseldorf ist sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION. Rear view of the building, Dusseldorf. Photo: Tobias Trapp.

KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION

Seit mehr als einem Jahrzehnt nutzt die KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION über 600 Quadratmeter Fläche in einem umgebauten Lagerhaus aus den 1950er Jahren. Dieser von der Oldenburger Unternehmerin Monika Schnetkamp gegründete Raum ist zu einem wichtigen Anlaufpunkt für zeitgenössische Künstler*innen geworden.

Über 200 Künstlerinnen und Künstler haben seit der Eröffnung im September 2008 im KAI 10 ausgestellt. Darunter sind sowohl internationale Stars als auch überregionale Talente aus der lokalen rheinischen Kunstszene. Neben dem Programm der Einzel- und Gruppenausstellungen organisiert die Institution auch Künstler*innengespräche und führt eine Publikationsliste mit mehr als 32 Titeln.

KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION ist von Dienstag bis Sonntag von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

KUNST IM TUNNEL (KIT)

In einer Stadt, die voll von beeindruckenden Kunstinstitutionen ist, kann es schwierig sein, herauszustechen – es sei denn, man befindet sich direkt an der Rheinpromenade. Obwohl hier seit 1995 Veranstaltungen stattfinden, wurde erst 2007 ein Ausstellungsraum eröffnet, der sich schnell zu einem Ort für experimentelle Kunst von Nachwuchskünstler*innen entwickelte.

In einem elliptischen Bogen von fast 140 Metern Länge, der parallel zum Rhein verläuft, ist die einzigartige Architektur des KIT ebenso unvergesslich wie die wechselnden Ausstellungen, die von Video und Installation bis hin zu Skulptur und Malerei reichen. Mit einem starken Fokus auf junge Kunstschaffende aus der unmittelbaren Umgebung, aber auch auf internationale Talente, ist diese Institution ein wichtiger Bestandteil der zeitgenössischen Kunstszene der Stadt.

Das KIT ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, und an jedem zweiten Sonntag im Monat ist Familientag, wobei der Eintritt frei ist. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

Art Collection North Rhine-Westphalia (K20). Photo: Sebastian Drüen.

Art Collection North Rhine-Westphalia (K21). Photo: Sebastian Drüen.

KUNSTSAMMLUNG NORDRHEIN-WESTFALEN (K20 AND K21)

Seit 1961 hat sich die offizielle Kunstsammlung des Landes Nordrhein-Westfalen mit ihrem Engagement für die zeitgenössische Kunst einen internationalen Ruf erworben. Mit ihrer umfangreichen Auswahl an Werken ist die Sammlung an zwei verschiedenen Orten in Düsseldorf untergebracht. Der erste ist das K20 am Grabbeplatz, ein schwarzer Granitbau, der 1986 eröffnet wurde. Das zweite ist das K21 im Ständehaus, das 2002 eingeweiht wurde und in einem ehemaligen Parlamentsgebäude mit Blick auf den Kaiserteich untergebracht ist.

Beide Räume werden seit 2017 von Direktorin Susanne Gaensheimer geleitet und repräsentieren eine umfassende Mischung aus etablierten Künstler*innen und neueren Kunstschaffenden. Im K20 bildet eine umfassende Sammlung von Werken Paul Klees und Gemälden des deutschen Expressionismus, Kubismus und Surrealismus das Fundament des Museums. Im K21 wird eine ständige Sammlung mit Werken ab den späten 1980er Jahren durch Wechselausstellungen ergänzt, die eine wegweisende Auswahl zeitgenössischer Künstler*innen zeigen.

K20 und K21 sind von Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Jeden ersten Mittwoch im Monat sind K20 und K21 im Rahmen des KPMG-Kunstabends bis 22 Uhr geöffnet, der Eintritt ist an diesem Tag ab 18 Uhr frei. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

Figure 1. COLLECTION PHILARA DÜSSELDORF. Photo: Paul Schöpfer.

SAMMLUNG PHILARA

Seit Mitte der 1990er Jahre zeigt der Düsseldorfer Gil Bronner seine Privatsammlung mit über 1.700 Werken, die eng mit der Kunstakademie Düsseldorf verbunden sind. Mit dem Fokus auf die Bandbreite der Talente in der zeitgenössischen Kunstszene der Stadt ist die Sammlung sowohl ein Fenster zur nächsten Generation von Talenten als auch eine Zeitkapsel für wichtige Positionen in der Kunstgeschichte der Stadt.

Das Museum ist in einer ehemaligen Glasfabrik mit viel Tageslicht untergebracht und verschmilzt dank eines einzigartigen Designs, das einen Großteil der 1.7000 Quadratmeter großen Fläche unter Wasser setzt, mit den umliegenden Strukturen. Mit einer umfangreichen dauerhaften Sammlung und einer Reihe von Wechselausstellungen ist das Museum ein wichtiger Bestandteil der Kunstszene der Stadt.

Die Sammlung Philara ist freitags von 16 bis 20 Uhr und samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

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