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Ein Insider-Guide zu unseren 12 “NEXT”-Galerien

In einer Zeit, in der Trends und Künstler*innen im Handumdrehen auftauchen und wieder verschwinden, fühlt es sich scheinbar unmöglich an, den Überblick über die nächste Welle von Talenten zu behalten. Alte Regeln, die einst die Kunstwelt zu beherrschen schienen – wie das Preisniveau eines Künstlers oder einer Künstlerin, das mit der Zeit ansteigt, wenn sich die Karriere etabliert hat – wurden über den Haufen geworfen. Stattdessen kann sich die Arbeit in der zeitgenössischen (und ultra-zeitgenössischen) Kunstszene anfühlen wie der Bau eines Flugzeugs, während man durch die Luft fliegt. Der Eintritt in diesen Markt ist mit einem hohen Risiko verbunden, insbesondere für junge Galerien, die in den letzten zehn Jahren ihre Türen geöffnet haben und gerade den Kinderschuhen entwachsen sind.

Neben unserer Sektion SOLO PROJECTS wird die Art Düsseldorf 2023 eine weitere neue Sektion namens NEXT einführen, um darin Galerien zu präsentieren, die seit weniger als zehn Jahren im Geschäft sind und aktuelle Werke aufstrebender Künstler*innen ausstellen.

In einer Branche, die für die massiven finanziellen und strukturellen Hürden bei der Gründung neuer Galerien bekannt ist, wollen wir neue Positionen unterstützen, indem wir Galerien hervorheben, die junge Künstler*innen herausfordern und fördern.

Im Vorfeld der fünften Ausgabe der Art Düsseldorf laden wir Sie ein, die Galerien kennenzulernen, die Teil der NEXT-Sektion sein werden. Scrollen Sie weiter und erhalten Sie eine Vorschau auf das, was Sie auf der Messe erwarten wird. Wir freuen uns, Sie ganz bald vom 31. März bis 2. April auf dem Areal Böhler begrüßen zu dürfen.

Josefine Reisch shown at the Zabludowicz collection, London. Picture copyright: David Bebber. Courtesy Galerie Noah Klink.

Galerie Noah Klink

Die Berliner Galerie ist seit 2017 eine Anlaufstelle für frische Positionen in der Gegenwartskunst. Auf der Art Düsseldorf zeigt die junge Galerie eine Duo-Ausstellung der Künstlerinnen Gerrit Frohne-Brinkmann und Josefine Reisch. Beide haben ihr jeweiliges Werk in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Reflexion über das kulturelle Erbe aufgebaut.

An dem Stand werden die beiden Künstlerinnen alle möglichen Dinge verwenden, von Computertürmen über von der Renaissance inspirierte Gemälde bis hin zu einem bestimmten Farbton des Teppichbodens, um den Messebesucher*innen ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Durch die Verschmelzung von Technologie und Camp bieten die ausgestellten Werke eine kritische Betrachtung von Männlichkeit, Eitelkeit und anderen zukunftsweisenden Themen aus einer eindeutig modernen Perspektive.

Oska Gutheil. "Ums Eck," 2022. 170x130cm. Oil on canvas. Courtesy Galerie Russi Klenner.

Galerie Russi Klenner

Russi Klenners gleichnamige Galerie wurde 2016 gegründet und hat sich zu einem der aufregendsten Kunsträume im Berliner Stadtteil Kreuzberg entwickelt. Dank einer Mischung aus aufstrebenden und einflussreichen jungen Künstler*innen (von denen die meisten in Berlin ansässig sind) hat die Galerie dazu beigetragen, eine neue Welle von Künstler*innen in der deutschen Hauptstadt hervorzubringen.

Auf der diesjährigen Messe widmet die Galerie ihren Stand einer Einzelpräsentation von Werken des in Ravensburg geborenen und in Berlin lebenden Künstlers Oska Gutheil. Seit über einem Jahrzehnt bringt Oska die Erfahrungen als queerer Transgender-Künstler in unverwechselbaren, figurativen Gemälden auf die Leinwand. Der Stand wird ein wichtiger Treffpunkt für alle Kunstliebhaber*innen sein, die auf der Suche nach einer frischen, zeitgenössischen Vision sind, da die Mischung aus knalligen Farben und fantastischen, verdrehten Charakteren dafür sorgt, dass die Werke nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

Jagoda Bednarsky. "Shadowlandstage," 2021. 200x160cm. Oil, acrylic, gouache, on canvas. Courtesy OFFICE IMPART.

OFFICE IMPART

Die Berliner Galerie wurde im April 2018 von Johanna Neuschäffer und Anne Schwanz mit dem Ziel gegründet, die Vorstellung darüber zu erweitern, was eine Kunstgalerie alles sein kann. Mit einer Mischung aus Künstler*innengesprächen, Führungen und gemeinsamen Projekten hat das Duo ein Galerieprogramm geschaffen, das sich nicht nur durch künstlerische Positionen definiert.

Im Rahmen seines Engagements für Experimente präsentiert das OFFICE IMPART Arbeiten eines Künstlerinnentrios – Pola Sieverding, Hannah Sophie Dunkelberg und Jagoda Bednarsky –, deren Praxis sich auf den physischen Körper und seine Beziehung zur Welt konzentriert. Durch eine Mischung von Medien wie gefundene Bilder und Poesie werden die Künstlerinnen alles von Geschlecht und Weiblichkeit bis hin zum kulturellen Einfluss des Films „Titanic” hinterfragen.

Joel Stevenett. " LydiaÂ," 2021. Inkjet on Canson Platine Fibre Rag. 60x50cm. Courtesy boa basedonart. ©Joel Stevenett.

Boa-basedonart

Seit ihrer Eröffnung im Oktober 2018 hebt sich die Galerie mit ihrem Fokus auf antike Keramik und internationale zeitgenössische und vormoderne asiatische Kunst von der überfüllten Kunstszene Düsseldorfs ab. Die Vision der Mitbegründer*innen Dunja Evers und Thomas Mass hat zu einem spannenden Programm geführt, das einen interkulturellen Dialog in jede Ausstellung einbringt.

Anlässlich der fünften Ausgabe der Art Düsseldorf präsentiert die Galerie die Werke von zwei aufstrebenden Künstler*innen aus ihrem Programm: Julie Oppermann und Joel Stevenett. Durch die Kombination von Oppermanns abstrakten Gemälden mit Stevenetts Straßenfotografie bietet der Stand eine faszinierende Mischung von Medien und stark kontrastierenden, aber dennoch koexistierenden Perspektiven.

Magnus Frederik Clausen. "Quarterpastnine Benny," 2021. Acrylic on found canvas. 54x65cm. Courtesy Claas Reiss.

Claas Reiss

Obwohl diese Londoner Galerie erst im Oktober 2020 eröffnet wurde, hat sie bereits einen großen Einfluss auf die lebhafte Kunstszene der Stadt ausgeübt. Die Galerie verfügt über mehr als 1.250 Quadratmeter Ausstellungsfläche und betreibt außerdem einen Projektraum, der sich auf der unteren Ebene der Galerie befindet und Projektraum London heißt.

Im Rahmen ihres Fokus auf neue Stimmen in der internationalen zeitgenössischen Malerei zeigt die Galerie eine Einzelausstellung mit Werken von Magnus Frederik Clausen aus seiner konzeptionellen “clock paintings”-Serie. Der in Kopenhagen lebende Künstler hat sich bereits als aufstrebendes Talent etabliert, und auf der Art Düsseldorf werden seine Werke erstmals in einer Einzelausstellung in Deutschland gezeigt.

Luca Ilic. "Spark." Courtesy Shore Gallery.

Shore Gallery

Die in Wien ansässige Galerie hat sich seit 2019 einen Platz in der Kunstszene der Stadt geschaffen. Mit einer sorgfältig kuratierten Auswahl an Künstler*innen ist die Galerie zu einer Anlaufstelle für neue Positionen in der zeitgenössischen Kunstszene geworden.

Bei ihrer diesjährigen Rückkehr zur Art Düsseldorf zeigt die Galerie an ihrem Stand Werke der Künstler Luca Ilic und Richard Nikl sowie des Künstlers Dan Vogt, der auf der letztjährigen Messe mit einer Einzelausstellung vertreten war. Die ausgestellten Werke werden durch das Thema der Sentimentalität vereint – darunter eine Reihe von Ilics charakteristischen Gemälden von Harry Potter Figuren -, dennoch weichen sie deutlich voneinander ab, um verschiedene Perspektiven zu präsentieren.

Stefan Knauf. Courtesy of Robert Grunenberg.

Robert Grunenberg

Nach ihrer Eröffnung im April 2018 hat sich die Galerie in Berlin-Charlottenburg vor allem auf Künstler*innen konzentriert, die zwischen 1984 und den frühen 1990er Jahren geboren wurden. Indem sie eine Generation fördert, die mit dem Internet und digitalen Zeitalter aufgewachsen ist, hat die daraus entstehende Kunst einen aktuellen, modernen Touch.

Auf der Art Düsseldorf wird im Ausstellungsstand eine raumbezogene Installation mit Skulpturen und Wandarbeiten des in München geborenen Künstlers Stefan Knauf zu sehen sein. Nachdem er kürzlich die Berliner Galerie mit der Ausstellung “Birds don’t cry” in eine abstrakte Landschaft verwandelt hat, wird der Künstler seine Stahlskulpturen und massiven Perlit-Hügel für die Messe adaptieren.

Rebekka Benzenberg. "I promise not to cry," 2022. Courtesy of Galerie Anton Janizewski.

Galerie Anton Janizewski

Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2019 legt diese Galerie den Schwerpunkt auf aufstrebende Künstler*innen. Mit einer Reihe von Positionen – von Malerei und Skulptur bis hin zu Video und Konzeptkunst – präsentiert sie ein kontinuierliches Programm von Werken, die die zeitgenössische Kunst voranbringen.

In Fortführung ihrer Mission, neue Künstler*innen zu präsentieren, wird die Galerie eine Doppelpräsentation von zwei Künstlerinnen zeigen: Rebekka Benzenberg und Monika Grabuschnigg. Durch die Gegenüberstellung der Arbeiten der beiden Künstlerinnen wird ein gemeinsamer Fokus auf Popkultur, Philosophie, Ikonographie und Psychologie deutlich.

Image Courtesy: EMAMI ART.

EMAMI ART

Diese Galerie mit Sitz in Kolkata, weit außerhalb der europäischen Kunstszene, hat sich zu einem wichtigen Akteur in der zeitgenössischen Kunstszene Indiens entwickelt. Seit 2017 haben die Gründer R. S. Agarwal und R. S. Goenka und CEO Richa Agawrwal eine stetige Mischung aus aufstrebenden, fortgeschrittenen und etablierten Künstler*innen gefördert und dabei einen zukunftsweisenden, komplexen und mehrdimensionalen Ansatz für das Galerieprogramm gewählt.

Auf ihrer diesjährigen Reise nach Düsseldorf wird die Galerie Werke von Arpita Akhanda, Debashish Paul und Ujjal Dey präsentieren. Da jede/r Künstler*in eine Vielzahl von Medien einsetzt, bieten die ausgestellten Werke ein spannendes Programm für die Messebesucher*innen.

Kinke Kooi. "Sweet Care," 2022. 66 x 65.5 cm. Acrylic paint, gouache, (colour)pencil, Q-tips on paper. Courtesy Lucas Hirsch.

Lucas Hirsch

Seit sieben Jahren zeigt die Düsseldorfer Galerie sowohl regionale als auch internationale Positionen der zeitgenössischen Kunstwelt. Auf der diesjährigen Messe präsentiert die Galerie eine Auswahl von Werken von Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė sowie von Kinke Kooi.

Als Duo werden Gawęda und Kulbokaitė eine Fotoserie präsentieren, die in den Rahmen ihres performativen Projekts “Mouthless” fällt, das sich mit ökologischen Ängsten auseinandersetzt. Kooi setzt Acryl, Gouache und Buntstift ein, um von Botanik und Anatomie inspirierte Szenen, wie aus einer anderen Welt, zu schaffen.

Nicolas Feldmeyer. Installation of "What Remains" at Encounter, 2021. Courtesy Encounter.

Encounter

Seit ihrer Eröffnung in Lissabon im Jahr 2014 widmet sich die von Alexander Caspari gegründete Galerie den akademisch anspruchsvollen und immersiven Ausstellungen einer Kerngruppe von aufstrebenden und etablierten internationalen zeitgenössischen Künstler*innen. Letztes Jahr eröffnete sie ihren neuen, weitläufigen Ausstellungsort in einem großen Apartment aus dem 19. Jahrhundert, mit sieben Ausstellungsräumen, zwei Besichtigungsräumen und einem Skulpturengarten.

Der Stand der Galerie auf der Art Düsseldorf zeigt eine Auswahl der neuen “Imagined Landscape”-Arbeiten von Nicolas Feldmeyer. Die digital konstruierten 3D-Modelle, die erstmals in einer Einzelausstellung in der Galerie gezeigt wurden, verbinden Malerei und architektonische Rendering-Techniken zu neuen Welten.<

Johannes VanDerBeek. "Garden Visage 6," 2022. Aqua resin, oil stick, wood. 145 x 92cm. Courtesy LIVIE GALLERY.

LIVIE GALLERY

Die Schweizer Galerie mit Sitz in Zürich pflegt seit 2019 ein starkes Ausstellungsprogramm. Unter der Leitung von Marie und Caspar Livie ist die Galerie in der zeitgenössischen Schweizer Kunst verwurzelt, bietet aber auch Raum für historische und internationale Kunst.

Bei ihrem Debüt auf der Art Düsseldorf präsentiert die Galerie neue Arbeiten der in New York lebenden Künstler*innen Austin Eddy, Anya Kielar und Johannes VanDerBeek sowie eine neue Skulptur von Michael Sailstorfer. Die Vielfalt der von den Künstler*innen verwendeten Materialien – von Stoff und Schaumstoff bis hin zu Öl und Beton – macht den Stand zu einem Ort, an dem es spannende neue Positionen zu entdecken gibt.

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