In Düsseldorf ist die größte japanische Community Deutschlands ansässig. Neben zahlreichen japanischen Restaurants, Cafés und Buchläden in der Immermannstraße, dem Little Tokyo, bietet Düsseldorf auch besonderen Events eine Plattform, wie der Dokomi, der größten Anime- und Manga-Convention Deutschlands, oder dem Japan-Tag, einem deutsch-japanischen Begegnungsfest, welches japanische Kultur in all ihren Facetten präsentiert.
Nach der erfolgreichen Vorstellung des anonymous art project aus Tokio 2024 setzt die Messe ihren Japan- Schwerpunkt fort. Auch im Jahr 2025 wird anonymous art project an der Art Düsseldorf teilnehmen. Unter der Kuration von Yoko Nose wird die japanische zeitgenössische Kunstszene vorgestellt, mit Arbeiten von Norimichi Hirakawa und Hiraku Suzuki sowie vier weiteren jungen Künstler*innen.
Nose war von 2017 bis 2024 Kuratorin am Toyota Municipal Museum und 2019 Kuratorin der Aichi Triennale. Ab 2025 wird sie als Senior-Kuratorin in der Tokyo Opera City Art Gallery tätig sein. Zu ihren jüngsten bedeutenden Ausstellungen gehören „Ho Tzu Nyen: Night March of Hundred Monsters“ (2021–22), „Cat‘s Narrow Road“ (2023) und „Wunderkammer to Come: From the Uncompleted, a Beginning“ (2024). Sie hat zahlreiche Beiträge für japanische Kunstmagazine und Online-Magazine verfasst.
Unser Japan Guide führt Sie über die Messe, welche Künstler*innen aus Japan ausgestellt werden und was Sie über die diesjährigen Positionen wissen müssen!
In der Kaltstahlhalle stellt die Sammlung anonymous art project auch dieses Jahr wieder bei der Art Düsseldorf aus. Ausgestellte Künstler*innen sind: Norimichi Hirakawa, Hiraku Suzuki, Nanae Mitobe, Mami Yamasaki, Nami Okada und Koga Miura. Kuriert wird die Ausstellung von Yoko Nose.
Nose war von 2017 bis 2024 Kuratorin am Toyota Municipal Museum und 2019 Kuratorin der Aichi Triennale. Ab 2025 wird sie als Senior-Kuratorin in der Tokyo Opera City Art Gallery tätig sein.
Norimichi Hirakawa (*1982) arbeitet mit Kalkulationen und bindet diese mathematischen Technologien gewandt in seinen Installationen ein. Er hat bedeutende Auszeichnungen, wie den Exzellenz Preis in der Interaktiven Kunstkategorie bei Ars Electronica 2008 und den Exzellenz Preis in der Kunstkategorie des Japan Media Arts Festival in 2004 und 2009, erhalten. Lesen Sie hier unser exklusives Interview mit dem Künstler.
Hiraku Suzuki (*1978) erforscht die Überschneidung zwischen Malerei, Sprache und Raum, häufig mit Medien, die Licht reflektieren. Unter anderem hat Suzuki die Plattform Drawing Tube organisiert und arbeitet seit 2021 als Professor an der Tokyo University of Art (Graduate School of Fine Arts), sowie als Gastprofessor an der Wrocław Academy of Fine Arts in Polen.
Nanae Mitobe ist eine zeitgenössische Malerin, bekannt durch ihre aussagekräftigen und dicken Auftragungen von Ölfarbe, die sie nutzt, um die heutige Gesellschaft und ihre Emotionen und Identitäten zu erforschen. Mitobes Kunstwerke wurden in dem Youngeun Museum of Contemporary Art (Gwangju, Südkorea), der Diesel Art Gallery (Tokyo) und der Tokyo Opera City ausgestellt. Des Weiteren hat sie mit Marken wie Gucci und Casio G-SHOCK zusammengearbeitet.
Mami Yamasaki (*1987) fokussiert sich auf das Zusammenspiel von Licht, Erinnerung und Emotion, die durch urbane Landschaften wiedergespiegelt werden. Ihre Werke werden in dem Aichi Prefectural Museum of Art (Nagoya, Japan) und dem Gunma Museum of Modern Art (Takasaki, Japan) ausgestellt.
Nami Okada (*1991) erforscht mit ihrer Kunst Erinnerungen und Nostalgie, die ein Gefühl von déjà vu im Betrachtenden hervorbringen.
Koga Miura (*1997) konzentriert sich mit seinen zwei-dimensionalen, mit Nummern generierten Kunstwerken, auf die Schwelle zwischen handlichen und mechanischen Prozessen. Miura war Finalist für den Shell Art Award (2020) und erhielt die Graduate School Auszeichnung an der Kyoto University (2021).
Noriko Ambe: A Piece of Flat Globe Vol45, 2024, cut on Yupo paper, 15x15x9cm, AOA;87.
Ein paar Schritte weiter, an Stand B01 stellt die Galerie AOA;87 innerhalb der LIMINAL STATE Sektion eine Soloausstellung der japanischen Künstlerin Noriko Ambe aus. Ihre Kunst erforscht den Unterschied zwischen den Kunstwerken und der mentalen Welt der Künstlerin, wodurch ein Zusammenspiel von Materiellem und Spirituellem, sowie der Gegenwart und der Vergangenheit geschaffen wird.
Als zentrales Medium nutzt Ambe Yupo Papier, ein in Japan hergestelltes synthetisches Papier, welches aus Kunstharz besteht. Die Schnitte und Schichtungen des Materials erwecken vertraute und topografische Formen, die jedoch nicht exakt eingeordnet werden können, wodurch der Betrachtende*r sich zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit bewegt.
Das Zentralstück des Standes ist das “Curtain Piece”, welches sich über den gesamten Stand erstreckt.
Die Installation lädt durch die einzigartigen Schattenwerfungen ein, sich in einem Hohlraum zu bewegen. Im japanischen Konzept von 間 ma = Leere, wird ein leerer Raum voller Potenzial und Atmosphäre interpretiert.
Des Weiteren werden Teile von Ambes Reihe “Zero” präsentiert, eine Reihe von präzise zerschnittenen Büchern, der sich auf das Zusammenspiel von räumlicher Verzerrung und der Integration der gegebenen Narrative konzentriert.
Takako Saiko: You and Me Shop, 1994 330x390x150cm. boa-basedonart.
Einer unserer Skulpturenplätze stammt ebenfalls von einer japanischen Künstlerin: Takako Saito, eine der Künstlerinnen, die eng mit Fluxus, der avantgardistischen Kunstbewegung der 1960er und 1970er Jahre, verbunden ist. Auf Sculpture Spot S02 ist ihre Skulptur „You and Me Shop“ zu sehen, ein kleiner Laden, der dazu einlädt, selbst kreativ zu werden und mit ihm zu interagieren. Der Shop enthält auch Editionen und Objekte der Künstlerin selbst. Direkt neben ihrer Skulptur befindet sich der Stand von boa-basedonart, eine Düsseldorfer Galerie, die ebenfalls einige Kunstwerke von Takako Saito ausstellt.
Gajin Foujita: Angelic Intervention, 2023, Buchmann Galerie.
Die Buchmann Galerie stellt an der Standnummer B03 unter anderem den US-amerikanischen und japanischen Künstler Gajin Fujita aus. Fujita kombiniert Renaissance Bilder des Westens mit asiatischer Mythologie und zeitgenössischer Straßenkultur, die Graffiti und iPhone Ästhetik einbezieht. Inspiration aus dem östlichen sind Techniken wie Anime oder 浮世絵 ukiyo-e (Bilder der schwebenden Welt) sowie Elemente aus der japanischen Mythologie, wie Geishas und 妖怪 yokai (Dämonen). Fujitas Werke kombinieren Kulturen, weisen jedoch auch kulturelle und klassenbezogene Gegensätze auf, die sein Leben in Los Angeles wiederspiegeln.
Asana Fujikawa: Seelenbehalter weich, 2022, Kreamik glasiert, 14x9x4cm, Galerie Friese.
Die japanische Künstlerin Asana Fujikawa (*1981) wird von der Galerie Friese am Stand B05 repräsentiert. Fujikawa verbindet und verarbeitet Themen der japanischen und europäischen Mythologie, sowie dem Shinto und der aktuellen Politik durch ihre Keramikfiguren. Diese Märchenelemente werden von ihr in neu interpretiert, und als Hauptakteure in Keramik geschaffen.
Haruko Maeda: Self Portrait with Cat and Grandma in a Jar, 2021, oil on canvas.
Die Elektrohalle Rhomberg stellt innerhalb der NEXT Sektion eine Solo Ausstellung der japanischen Künstlerin Haruko Maeda (*1983) aus. Maeda kombiniert Shinto Traditionen aus ihrer Heimat mit westlichen Konzepten. So bewegt sie sich zwischen religiösen Ikonografien von unterschiedlichen Kulturen, um universelle Fragen von Leben und Tod zu adressieren. Dabei wird das Motiv des memento mori immer an Maedas feinem Humor ausgerichtet, wie im Selbstporträt “mit Katze und Oma im Glas”, wo sich die Künstlerin mit ihrer Katze und der Asche ihrer verstorbenen Großmutter darstellt.
Simon Fujiwara: Once Upon a Who?, 2021, still frame from single-channel video installation; sofa, three stools, 4′48″, color, sound. Julia Stoschek Foundation.
Weiter geht es in der alten Schmiedehalle, wo die Julia Stoschek Foundation die Videoinstallation Once Upon A Who? (2021) von Simon Fujiwara an Stand G11 zeigt. Die Figur Who the Baer erforscht zwischen digitalen Bildern Identitätsbildung, kulturelle Aneignung sowie mediale Repräsentation.
Shoko Morita: Agave, 2015, oil Acrylic Panel, 360x310mm, Masumi Sasaki Gallery.
Als letztes können Sie die Masumi Sasaki Gallery an Stand H18 besuchen, die erste japanische Galerie, die bei der Art Düsseldorf in der NEXT Sektion ausstellt. Die Künstler*innen folgen den Fußstapfen des Künstlers Takashi Murakami, und sich daher Inspirationen aus japanischer Pop-Kultur, wie Manga und Superflat aber auch aus modernen japanischen Kunsttechniken, wie dem 浮世絵 ukiyo-e (Bilder der schwebenden Welt), holen.
Isamu Gakiya, beeinflusst von seiner Herkunft aus der US-besetzten Präfektur Okinawa, reflektiert mit seinen Kunstwerken unzählige Werte, sowie die hohe Menge an Informationen, denen wir ausgesetzt sind. Er erforscht Themen wie Einsamkeit und Liebe, sowie Religion und Absurdität.
Makito Takagi fokussiert sich auf die Abbildung von Wesen und ihren Ökosystemen, die sonst zu klein sind um vom menschlichen Auge wahrgenommen zu werden. Sein Thema ist „die kleinste Einheit in der Kunst und ihre Entdeckung“.
Shoko Morita kreiert mit ihrer Kunst eine Harmonie zwischen der Linie und der Oberfläche des Bildes. Ihre Technik beinhaltet das Zerkratzen und Schablonieren einer Kreamik-artigen Unterlage, wodurch Moritas Werke besonders expressiv wirken.